CGM-Systeme in Kliniken/Praxen
In vielen Kliniken und Arztpraxen ergänzt die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) bereits sinnvoll die Diabetestherapie. Hier sind auch die Krankenkassen eher bereit, die Kosten zu übernehmen als bei den Systemen für den täglichen Einsatz in Patientenhand.
Sinnvoll kann das Tragen eines CGM-Systems für einige Tage zum Beispiel bei folgenden Indikationen sein:
- bei unerklärlichen Schwankungen im Blutzuckerverlauf
- Störung der Hypoglykämiewahrnehmung
- Ausgeprägtes Dawn-Phänomen (Morgendämmerungs-Phänomen)
- Kontrolle von Therapieanpassungen
Aus der Kontrolle der vielen Einzelwerte fügt sich während der Tragedauer des CGM-Systems ein komplettes Bild der Stoffwechseleinstellung zusammen. Ausreißer und Trends lassen sich hier viel besser erkennen als bei punktuellen Selbstmessungen mit dem Blutzucker-Messgerät. Dies ermöglicht dem Arzt eine genauere Therapieanpassung.
Verblindete Messung
CGM Systeme, die in Arztpraxen eingesetzt werden, bestehen aus den gleichen Bestandsteilen wie Patientengeräte: einem Sensor (Messelektrode), einem Sender und einem Empfänger. Grundsätzlich könnten auch CGM Systeme für Patienten für die Langzeitmessung in der Arztpraxis eingesetzt werden. Meist sind es jedoch spezielle Systeme. Der Unterschied: Hier kann die Messung „verblindet“ durchgeführt werden, wie man es zum Beispiel von der Langzeit-Blutdruckmessung kennt. Das GGM System wird vom Diabetesteam in der Praxis angelegt. Der Patient trägt das System über einen Zeitraum von zwei bis sechs Tagen. Es speichert während dieser Zeit zwar kontinuierlich die Glukosewerte, zeigt sie aber nicht an („verblindet“). Nach der vereinbarten Tragedauer wird das Messgerät in der Praxis abgenommen und die Daten werden am PC ausgelesen und durch den Arzt ausgewertet.
Wichtig ist es, die Anleitungen des Diabetesteams - insbesondere zur Kalibration – während der Tragedauer genau zu beachten. Neben der Kalibration ist es erforderlich, während der Tragedauer ein Diabetestagebuch zu führen, in dem Mahlzeiten, Insulingaben, Sport etc. genau protokolliert werden. Nur so kann das Diabetesteam später therapeutisch sinnvolle Rückschlüsse ziehen.