Schnell erklärt: AID-Systeme
Die neuen Technologien bringen es mit sich: Immer mehr Abkürzungen und Fachbegriffe bestimmen den Diabetesalltag.
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Als AID-System – oder auch Closed-Loop-System – werden Systeme zur automatisierten Insulindosierung bezeichnet (englisch: „Automated Insulin Delivery“). Diese lassen sich noch einmal unterteilen in
- Hybrid-AID-System: Das System besteht aus einem Gerät zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM), einer Insulinpumpe und einem Algorithmus, der die Glukosemessungen in Echtzeit analysiert. Die Sicherstellung des nahrungsunabhängigen (basalen) Insulinbedarfs erfolgt automatisch anhand der aktuellen Messwerte eines Glukosesensors, während der Mahlzeiten-Insulinbedarf weiterhin manuell abgedeckt werden muss – daher die Bezeichnung „hybrid”.
- Advanced-Hybrid-AID-System: Solche fortgeschrittenen Hybrid-AID-Systeme geben darüber hinaus automatisch Korrekturboli ab, um Glukosewerte in den Zielbereich zurückzubringen. • Interoperables AID-System: Hierbei handelt es sich um ein „Baukastensystem“, bei dem Insulinpumpe, CGM-System und Algorithmus verschiedener Hersteller im Einsatz sind und Daten untereinander austauschen.
- Open-Source-DIY-AID-System: Open-Source beschreibt quelloffene Software, die für alle frei zugänglich ist. Die Abkürzung DIY steht für englisch „Do It Yourself“ und bedeutet übersetzt: Mache es selbst. Ursprünglich angestoßen von einer kleinen Gruppe engagierter Patient*innen beziehungsweise Eltern, wurde die Entwicklung maßgeblich durch die 2013 entstandene und stetig wachsende Bewegung #WeAreNotWaiting beschleunigt. Zunehmend mehr Betroffene haben im „Do-It-Yourself”-Verfahren aus kommerziell erhältlichen CGM-Systemen, Insulinpumpen und einer von der Community entwickelten Software ihr eigenes AID-System „gebaut“. Open-Source- DIY-AID-Systemen fehlt die Zulassung durch eine regulatorische Behörde; sie können nur auf eigenes Risiko genutzt werden.