Insulinpumpen-Therapie: Pumpenpause

Kurze Pause zwischendurch

  • Bis zu 90 Minuten kann die Insulinpumpe ohne zusätzliche Insulingabe abgelegt werden, wenn der Blutzucker regelmäßig kontrolliert wird.
  • Nach etwa 90 Minuten braucht der Körper zumindest einen kleinen Bolus, sonst kommt es zu einem Insulinmangel. Achtung: Bei einem schnell wirksamen Insulinanalogon kann der Blutzucker schon innerhalb kürzerer Zeit ansteigen.

Tagsüber ohne Insulinpumpe

  • Wenn Sie die Insulinpumpe den Tag über ab- und abends wieder anlegen möchten (zum Beispiel beim Strandurlaub), benötigen Sie Insulinpens sowie Verzögerungs-und Bolusinsulin. Bitte vorab mit dem Diabetesteam besprechen.
  • Morgens nach dem Frühstück spritzen Sie Verzögerungsinsulin mit dem Pen. Die Menge ergibt sich aus der Summe an (Pumpen-) Basalinsulin, die man tagsüber spart; meist liegt die benötigte Menge etwas höher. Beispiel: Bei einer Pumpenpause über neun Stunden (10.00 bis 19.00 Uhr) hätte der Körper insgesamt 8 I.E. über die Basalrate bekommen; diese plus etwas mehr, nach Absprache mit Ihrem Arzt, spritzen Sie einmalig nach dem Frühstück.
  • Zu den Mahlzeiten tagsüber spritzen Sie den Bolus mit dem Insulinpen gemäß Kohlenhydrat- und Korrekturfaktor.
  • Vor dem Abendessen legen Sie die Insulinpumpe wieder an.
  • Zwischendurch ist es wichtig, regelmäßig den Blutzucker zu messen.

Komplette Pumpenpause

  • Mit einer guten Vorbereitung können Sie die Insulinpumpe auch für einige Tage bzw. den ganzen Urlaub über ablegen.
  • Bitte besprechen Sie die längere Pumpenpause unbedingt vorher mit dem Diabetesteam und greifen Sie nicht einfach auf bekannte ICT-Regeln zurück.
  • Dazu gehört das benötige Zubehör (Insulinpens, Basal-/Bolusinsulin) sowie ein Schema für die Umstellung auf die ICT.
  • Dazu gehört ebenfalls, regelmäßig den Blutzucker zu kontrollieren.

Hier einige Faustregeln dazu:

  • Erfahrungsgemäß fällt die benötigte Gesamt-Insulinmenge (Basal und Bolus) unter der ICT etwa zehn Prozent höher aus als unter der Insulinpumpen-Therapie. Rechnen Sie diese zehn Prozent dazu, in Absprache mit Ihrem Arzt.
  • Die so ermittelte Tagesdosis teilen Sie im Verhältnis 50 Prozent (Basalinsulin) zu 50 Prozent (Bolusinsulin) auf.
  • Wie und wann das Basalinsulin mit dem Insulinpen gespritzt wird, hängt von der Insulinart (NPH- oder langwirksames Insulin-Analogon) ab. Bitte mit dem Diabetesteam besprechen.
  • Zu den Mahlzeiten spritzen Sie das Bolusinsulin mit dem Insulinpen gemäß Kohlenhydrat- und Korrekturfaktor.
  • Wenn die Insulinpumpe für einige Tage oder Wochen abgelegt wird, sollten Sie die Insulinampulle aus der Insulinpumpe und das Infusionsset von Insulinpumpe und Körper entfernen.

Im Urlaub kann sich der Insulinbedarf noch zusätzlich zu einer Änderung durch eine Therapieumstellung ändern, weil man mehr oder weniger aktiv ist als sonst. Deshalb ist die Blutzuckermessung doppelt wichtig.

Weitere Informationen finden Sie unter Umstellung Insulinpumpe auf ICT.